Historie

Der Dorfname

Meckingsen wurde erstmals 1170 in einer Urkunde des Erzbischofs Phillip von Heinzberg als Mecchenhuson erwähnt. Die erste Besiedlung wird es aber wahrscheinlich schon 695 n.Chr. gegeben haben, als im Rahmen der Völkerwanderungen sächsische Germanen aus dem Münsterland hierher gekommen sind und überall dort gesiedelt haben, wo jetzt die Dörfer mit der Endung "-ingsen" sind.

Mecchenhuson enthält den sächsischen Kurznamen Macco, der aus dem Vollnamen Marquard -Grenzbewohner- stammt. Mecchenhuson wird die Bezeichnung für Maccos Haus gewesen sein. Der Dorfname änderte sich später in verschiedene Schreibweisen wie Mackanhusun, Meckinghuson u.a. bis zu dem heutigen Namen.


Entwicklung des Dorfes

Die ersten Namen der Hofbewirtschafter “ nicht Eigentümer “ erscheinen in einer Steuertabelle von 1532. Unter "Meckinchusen" sind darin 10 Steuerzahler z.T. mit Knechten aufgelistet, u.a. Johan Marqwart, den man aus späteren Steuertabellen dem Hof Markhoff (jetzt Bernecker) zuordnen konnte. Dies war und ist noch einer der großen (Rest-) Höfe, der zentral im Dorf liegt. Hier hat sich vermutlich der Name von der ersten Besiedlung bis zu der vorgenannten Steuertabelle gehalten.

Bis nach dem 2. Weltkrieg gab es in Meckingsen 14 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und 16 Kotten mit landwirtschaftlichem Nebenerwerb. 1952 wurde auf dem ehemaligen Hof Jaspert die Besamungsstation der Kreisbullenhaltungsgenossenschaft eingerichtet. Sie wurde zu einer Zeigstelle der Rinderunion West, von der aus Bullensamen sogar in alle Kontinente der Erde verschickt wurde. Im Oktober 2020 hatte die Rinderunion allerdings ihre Einrichtungen fusioniert und die Bullen von Meckingsen abgezogen. Seitdem werden die Stallungen vom Landwirtschaftlichen Versuchsgut Haus Düsse und anderen Rinderzüchtern genutzt. Esken betreiben auf ihrem Hof auch ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen. Auf den Höfen Dahlhoff und Karrie wird nur noch Felderwirtschaft betrieben. Kleinetigges hatten die letzten Milchkühe des Dorfes bis 1990. Auf dem Hof Cossmann (ehem. Knop, Hammer Landstraße) ist eine Wohngruppe der Kinder-und Jugendhilfe Möhnesee untergebracht. Hier leben seit August 2015 auch die ersten Flüchtlinge, jugendliche Syrer, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind.

Mit dem Bau des Tierärztehauses der Besamungsstation 1956 begann sich die Dorfstruktur zu ändern. Heute sind im Dorf neben den oben angeführten Höfen noch 4 zum großen Teil liebevoll gepflegte Resthöfe. Auf den ehemaligen Kotten findet man mehr oder weniger nur noch Wohnhäuser bzw. Neubauten. Auch zwei Backhäuser alter Höfe (Ohrmann und Markhoff) sind zu Wohnhäusern umgebaut worden. In der ehemaligen Schule am Dorfrand sind zwei weitere Wohnungen, ebenso neben der 1969 neu errichteten Schule, jetzt Heilpädagogische Kindertagesstätte. Auf dem ehemaligen Hof Schriewer sind in den 1970er Jahren 7 Neubauten errichtet worden. Insgesamt sind nach dem 2. Weltkrieg bis heute (2020) 72 Neubauten harmonisch in das Dorf eingefügt worden, 2 weitere Neubauten sind z.Zt. im Bau. Erfreulich zu sehen ist, wie der ehemalige Hof Ruphoff von den neuen Erwerbern mit großem Aufwand restauriert wird, was sehr zur Verschönerung des Dorfbildes beiträgt. Reine Neubaugebiete wie in anderen Dörfen gibt es hier -noch- nicht.

Zum Dorfbild gehören noch 6 Naturteiche und 3 Eichenbestände. 3 weitere Teiche, auch eine tief gelegene Wiese von Markhoff, sind angefüllt worden. Allerdings gibt es inzwischen auch hübsche Gartenteiche.

Die Infrastruktur des Dorfes ist bescheiden. Kleine Handwerksbetriebe wie die Schmiede Knop gehören der Vergangenheit an. Thomas Demski unterhält noch einen Kaminofenhandel. Aus der ehemaligen Schusterstube Sauerland wurde eine Dorfkneipe, in der das letzte Bier 1987 gezapft wurde.

Den Friedhof, der auch vom Nachbardorf Katrop belegt wird, gibt es sein 1881. Für beide Dörfer steht auch das Kriegerdenkmal am Ortsrand.

Das kleine Feuerwehrhäuschen am Löschteich in der Ortsmitte wurde 1900 mit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr errichtet. Vorher gehörte Meckingsen zum Spritzenbezirk Katrop. Im Turm des Häuschens, der für eine Feuerglocke vorgesehen war, wurde 2009 eine Eule aus Grünsandstein installiert und das Haus mit dem Namen des ersten Brandmeisters „Uhlenburg“ beschildert. Meckingsen wurde zum Stützpunkt des 6. Zuges der Feuerwehr Soest. 1996 und 1997 wurde hierfür das neue Feuerwehrgerätehaus mit großer Eigenleistung der Meckingser errichtet.

In Eigenleistung wurden auch 1977 der Sportplatz der Sportgemeinschaft Meckingsen (SGM), 1988 der Spielplatz an Ohrmanns Hofrand sowie zwei Buswartehäuschen in Fachwerkbauweise errichtet. Benachbart vom Spielplatz steht seit 1973 die Kläranlage, die 1998 zu einer Pumpanlage umgerüstet wurde.

Ein wenig stolz darf Meckingsen auch darauf sein, die modernste Sternwarte im Kreis Soest zu haben. Sie steht bei dem Hobbyastronomen Winfried von Ohle. Eine Sternwarte der Sternfreunde Soest musste in Soest abgebaut werden. Diese wurde auf Initiative des Winfried von Ohle südlich der Hammer Landstraße auf dem Grundstück Coerdt - hier mit freiem Blick zum Himmel - wieder aufgebaut.
Das gesellige Leben im Dorf ist sehr rege. Das größte jährliche Fest ist seit 1963 das Biwak der Feuerwehr. Die Sportgemeinschaft lädt jährlich zu einer Maiwanderung ein und feiert Sommerfeste mit bunten Programmen. Auf dem Hof Keinemann gibt es immer wieder Geselligkeiten mit besonderem Flair wie zwanglose Dorffeste oder das Bettencafe. Von hier aus wurden auch viele Soester Veranstaltungen, z.B. die Bördetage oder der mittelalterliche Fehde-Trubel, durch rege Teilnahme bereichert.